Blauer Himmel, Sonnenschein und gute Laune. Ganz Deutschland erfreut sich an den warmen, sonnigen Tagen, was auch bedeutet: Der Sommer wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Ein Nachteil zieht das Ganze mit sich: Auch die Mücken sind auf dem Vormarsch und lecken sich schon die Mäuler nach ihrer nächsten Mahlzeit. Doch hast du dich nicht auch schon mal gefragt, dass Mücken doch für irgendwas gut sein müssen? Oder existieren sie nur ohne weiteren Sinn und flattern und stechen sich durch die Weltgeschichte?
Mücken sind die gefährlichsten Tiere der Welt
Kein Tier der Welt ist so lästig und tödlich wie die Mücke. Während die in Deutschland hauptsächlich beheimatete „gemeine Stechmücke“ unter die Kategorie „lästig“ fällt und uns „nur“ die ein oder andere Sommernacht zu einer reinen Tortur macht, sieht das bei tropischen Arten schon ganz anders aus.
So können beispielsweise die asiatische Tigermücke oder Mückenarten der Gattung Aedes gefährliche Krankheiten, wie das Dengue-Fieber oder den Zika-Virus übertragen.
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Bekämpfung der Mückenpopulationen
Bei so viel Leid, wie diese kleinen Biester anrichten, kommt nicht selten die Frage auf, warum man sie nicht einfach ausrotten könne?
Zu diesem Thema gehen die Expertenmeinungen weit auseinander.
Einige Biologen sind der Meinung, dass Mücken eine wichtige Rolle in unserem komplexen Ökosystem spielen. Neben ihrer lästigen Eigenschaft, sich gelegentlich an uns zu laben, sind sie Nahrungsquelle vieler anderer Tierarten, wie Fledermäusen, Vögeln und Spinnentieren. Auch ihre Larven, die die Weibchen meist in Gewässern ablegen sind Futter für Fische, und Amphibien. Die Rotfeder verspeist beispielsweise innerhalb von 12 Stunden bis zu 1000 Mückenlarven. Würden alle Stechmücken, samt ihrer Larven komplett verschwinden, würde dies das Gleichgewicht der Nahrungskette zerstören und gravierende Folgen für andere, von der Stechmücke abhängigen, Tierarten haben.
Auf der anderen Seite stehen Experten, die eine ganz andere Ansicht teilen. Demnach nehmen Stechmücken keinen „nicht-ausgleichbaren“ ökologischen Einfluss. Ihren Platz in der Nahrungskette würden andere Kleininsekten problemlos ausgleichen, da ihr Anteil als Nahrungsquelle sowieso nur gering ist. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, bei denen das Aussterben einzelner Arten bedroht wären, jedoch sind hier nur sehr wenige Ökosysteme betroffen.
Extremfall: Mückenplage
Von der Diskussion abgesehen, was für einen Einfluss eine Ausrottung von Stechmücken auf das Ökosystem hätte, ist es fraglich, ob eine erfolgreiche Durchsetzung überhaupt möglich wäre. Denn leider ist es, wie so oft, einfacher gesagt als getan.
Unter extremen Bedingungen, in denen von Mückenplagen gesprochen wird, kommt in Deutschland der Bti-Wirkstoff zum Einsatz, ein Eiweißkristall, das aus dem Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen wird. Dieser Wirkstoff wird mit Hilfe von Hubschraubern auf den betroffenen Flächen verteilt. Das Problem hierbei ist, dass Bti nicht nur aktiv Stechmücken bekämpft und tötet, sondern auch andere Nichtzielorganismen, weshalb der Einsatz umstritten ist und nur, wie bereits erwähnt, in Extremsituationen zum Einsatz kommt. Ziel ist hier also nicht die Ausrottung, sondern der kurzfristigen Dezimierung von lokalen Populationen.
Allerdings gibt es noch eine andere, umweltfreundlichere Alternative, die in der Zukunft auch für die gezielte Ausrottung eingesetzt werden könnte. Gentechnik. Hierbei kann mittels dem „Gene-Drive“ das Erbgut der Mücke umgeschrieben und diese unfruchtbar oder resistent gegenüber bestimmten Krankheitserregern gemacht werden. Erfolge erzielten Forscher in England bereits im Jahr 2018, bei einem Experiment im Labor, bei dem es ihnen gelang, 2 zusammengebrachte Mückenpopulationen durch verändertes Erbgut zu vernichten. Dieser Eingriff in die Natur ist jedoch mit großen Herausforderungen bezüglich Sicherheit, Umweltauswirkungen und ethischen und gesellschaftlichen Fragen verbunden. Ob uns diese Technik nun in der Zukunft Licht am von Mücken umherflatternden Horizont sehen lässt, bleibt abzuwarten.
Und bis dahin?
Die Entscheidung darüber, ob Mücken eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem spielen oder nicht, und ob es überhaupt möglich wäre sie auszurotten oder unschädlich zu machen, wird weiterhin erforscht und diskutiert. Das Einzige, was bis dahin gegen stechende Mücken hilft ist, sie sich weitestgehend vom Leib zu halten.
Eines der effektivsten Mittel ist und bleibt die Verwendung von Insektenschutzsprays und -lotionen.
Heutzutage gibt es bereits Produkte, die Wirkstoffe enthalten, die unbedenklich genutzt werden können und der Umwelt nicht schaden.
Dazu gehören der synthetische Wirkstoff IR3535 und der natürliche Wirkstoff Eukalyptus Citriodora Öl, welche in den Produkten von Atack Control verwendet werden.
Also heißt es bis dahin: Einsprühen und -cremen, was das Zeug hält. Das mögen die kleinen Blutsauger nämlich überhaupt nicht.