Händewaschen vs. Händedesinfektion – Das große Hygiene Duell
Überall lauern sie: Auf Türklinken, Einkaufswagen, Handys, Händen und sonst allem, was man berührt. Die Rede ist von Viren und Bakterien. Besonders die Corona Krise hat unser tägliches Hygiene Verhalten in großem Maße verändert. Es ist bekannt, dass die meisten Krankheitserreger über die Hände übertragen werden, da sie oft mit diesen in Kontakt kommen. Wenn eine Person sich nun mit der Hand ins Gesicht fasst, können die auf der Hand liegenden Erreger über die Schleimhäute direkt in den Körper gelangen und eine Infektion auslösen. Somit ist nicht nur das regelmäßige Händewaschen ein alltäglicher Begleiter, sondern mittlerweile auch das Händedesinfizieren. Doch wie nützlich sind diese beiden Tätigkeiten wirklich und vor allem: Welche ist die bessere und wirksamer?
Das Händewaschen
Laut Unicef reicht es komplett aus sich die Hände häufig und gründlich zu waschen. Gründliches Waschen bedeutet hier mindestens 20 Sekunden einseifen, auch die Fingerkuppen, zwischen den Fingern und die Daumen. Andererseits kommt die Seife nicht an alle Stellen, an denen Erreger sitzen können und kann die Hülle der Viren nicht zerstören. Es sollte darauf geachtet werden, nicht zu allzu kaltes oder heißes Wasser zu benutzen und keine aggressive Waschlotion zu verwenden. Durch das Händewaschen wird nicht nur die zum Teil aus Fetten bestehende Hülle der Viren zerstört, sondern auch die natürliche Fettschicht auf der Haut abgetragen. Wird die Haut dadurch gereizt oder ausgetrocknet, kann es dazu führen, dass die Erreger noch einfacher und schneller in den Organismus gelangen. Wenn Sie also empfindliche Haut haben, sollte auf eine ausreichende Pflege mit beispielweise einer Feuchtigkeitscreme geachtet werden.
Die Handdesinfektion
Nur das Desinfizieren tötet bis zu 99.9% der Erreger ab. Hier muss darauf geachtet werden, dass genügend Desinfektionsmittel verwendet wird. Erst ab circa 3ml, was zwischen 2 und 3 Dosierungen aus einem Spender entsprechen, wirkt der Desinfektionsschutz so, wie er es soll. Genau wie beim Händewaschen sollten Regionen zwischen den Fingern, unter den Nägel und den Daumen ausreichend Beachtung geschenkt werden. Im Gegensatz zur Waschlotionen trocknen Desinfektionsmittel die Haut nicht so sehr aus, da sie rückfettende Substanzen enthalten und so die Handfeuchte erhöhen.
Was ist nun besser?
Sollten Sie einen Beruf ausüben, bei dem Sie viel Kontakt zu anderen Menschen haben und dadurch vermehrt Ihre Hände reinigen müssen, sollten Sie eher auf Desinfektionsmittel zurückgreifen, um Ihre Hände zu schonen. Eine ungefähre Richtlinie ist hier, dass man sich die Hände nicht öfter als 10-mal am Tag waschen sollte. Ansonsten ist die Desinfektion die bessere Wahl. Und egal ob häufiges waschen oder desinfizieren: Bei ausgetrockneten und rissigen Händen ist weder Händewaschen noch Händedesinfizieren höchstwirksam, weshalb immer auch Wert auf eine ausreichende Pflege der Hände gesetzt werden sollte.